Wer seine brandneue PlayStation 5 auspackt und direkt loslegen möchte, stößt manchmal auf eine überraschende Einschränkung: Die externe USB-Festplatte, die bei der PS4 so treue Dienste geleistet hat, funktioniert plötzlich nicht mehr wie erwartet. PS5-Spiele lassen sich darauf zwar speichern, aber nicht direkt starten. Das sorgt regelmäßig für Verwirrung – dabei steckt dahinter eine bewusste technische Entscheidung von Sony, die durchaus Sinn ergibt.
Warum externe USB-Festplatten bei PS5-Spielen nicht funktionieren
Die Krux liegt in der Architektur der PlayStation 5. Sony hat die Konsole von Grund auf für blitzschnelle Ladezeiten optimiert. Die verbaute interne SSD erreicht extrem hohe Übertragungsgeschwindigkeiten – eine Leistung, die selbst moderne externe USB-Festplatten nicht ansatzweise erreichen können. Selbst schnelle externe SSDs mit USB 3.2 Gen 2 kommen da nicht mit.
PS5-Spiele sind explizit für diese hohen Geschwindigkeiten entwickelt worden. Die Spielewelten laden nahtlos nach, Texturen werden in Millisekunden geladen, und Ladebildschirme gehören praktisch der Vergangenheit an. Würde man diese Spiele von einer langsameren externen Festplatte ausführen, würden Ruckler, lange Ladezeiten und möglicherweise sogar Abstürze die Folge sein. Die Entwickler bauen ihre Games gezielt um diese Hardware-Voraussetzungen herum.
PS4-Spiele funktionieren problemlos auf externen Speichern
Die gute Nachricht: Eure PS4-Spielesammlung könnt ihr weiterhin problemlos von externen USB-Festplatten oder SSDs starten. Diese Spiele wurden nicht für die ultraschnelle SSD-Architektur der PS5 entwickelt und kommen daher auch mit den moderaten Geschwindigkeiten externer Speichermedien zurecht. Tatsächlich ist das sogar eine praktische Lösung, um den internen Speicher der PS5 zu schonen.
Sony hat hier eine sinnvolle Abwärtskompatibilität geschaffen: PS4-Titel profitieren auf der PS5 oft von kürzeren Ladezeiten und stabileren Frameraten, selbst wenn sie von einer externen Festplatte laufen. Der Performance-Unterschied ist zwar nicht so dramatisch wie bei nativen PS5-Spielen, aber durchaus spürbar. Viele ältere Hits laden deutlich flotter und laufen geschmeidiger als auf der Vorgängerkonsole.
Externe Festplatten als cleveres Speicherdepot nutzen
Auch wenn ihr PS5-Spiele nicht direkt von externen USB-Festplatten spielen könnt, sind sie keineswegs nutzlos. Im Gegenteil: Sie dienen als perfektes Archiv für eure Spielesammlung. Ihr könnt PS5-Spiele problemlos auf externe Festplatten verschieben, wenn ihr gerade nicht damit spielt. Das ist deutlich schneller, als ein großes Spiel komplett neu herunterzuladen – gerade bei Titeln, die locker 100 GB verschlingen.
Der Transferprozess ist denkbar einfach: Im PlayStation-Menü wählt ihr das entsprechende Spiel aus, drückt die Options-Taste und wählt „Verschieben“. Je nach USB-Geschwindigkeit dauert das Verschieben eines großen Spiels seine Zeit – beim erneuten Spielen müsst ihr es nur zurück auf die interne SSD übertragen. Das spart nicht nur Download-Volumen, sondern auch jede Menge Wartezeit.
M.2 NVMe SSDs als echte Speichererweiterung
Wer den internen Speicher der PS5 dauerhaft erweitern möchte, kommt um eine M.2 NVMe SSD nicht herum. Sony hat einen entsprechenden Steckplatz in die Konsole integriert, der seit einem System-Update im September 2021 offiziell nutzbar ist. Diese speziellen SSDs bieten die notwendigen Geschwindigkeiten, um PS5-Spiele ohne Leistungseinbußen direkt von ihnen zu spielen.
Der Einbau einer kompatiblen M.2 SSD ist überraschend unkompliziert und erfordert lediglich einen Kreuzschlitzschraubendreher. Wichtig ist, dass die SSD die von Sony geforderten Mindestanforderungen erfüllt – insbesondere hinsichtlich Geschwindigkeit und Formfaktor. Viele Modelle renommierter Hersteller erfüllen diese Kriterien und liefern praktisch identische Performance wie die interne SSD. Nach der Installation verhält sich die M.2-SSD wie nativer Speicher der Konsole.

Welche externe Festplatte eignet sich am besten?
Für die Lagerung von PS5-Spielen und das direkte Spielen von PS4-Titeln reicht theoretisch jede USB 3.0-Festplatte. Praktisch gibt es aber deutliche Unterschiede. Eine externe SSD beschleunigt die Übertragung erheblich und verkürzt auch bei PS4-Spielen die Ladezeiten spürbar. Eine klassische HDD ist hingegen die günstigere Option, wenn ihr hauptsächlich ein Archiv für selten gespielte Titel sucht.
Achtet darauf, dass die Festplatte USB 3.0 oder höher unterstützt – USB 2.0 ist zu langsam und wird von der PS5 nicht optimal unterstützt. Die PlayStation 5 unterstützt Kapazitäten zwischen 250 GB und 8 TB, wobei größere Speicher natürlich mehr Flexibilität bieten. Eine 2-TB-Festplatte bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und fasst problemlos eine beachtliche Spielesammlung. Die Anschlüsse auf der Rückseite der Konsole liefern etwas bessere Performance als der USB-A-Port auf der Front.
So richtet ihr externe Speicher an der PS5 ein
Die Einrichtung ist erfreulich simpel: Schließt die Festplatte an einen der USB-Anschlüsse der PS5 an. Die Konsole erkennt das Laufwerk automatisch und bietet an, es als erweiterten Speicher zu formatieren. Achtung: Dabei werden alle Daten auf der Festplatte gelöscht! Sichert vorher wichtige Dateien, falls ihr die Festplatte zuvor anderweitig genutzt habt.
Nach der Formatierung könnt ihr in den Speichereinstellungen festlegen, ob PS4-Spiele standardmäßig auf dem externen Laufwerk installiert werden sollen. PS5-Spiele landen automatisch auf dem internen Speicher oder einer M.2-SSD, falls vorhanden. Das System verhindert, dass ihr PS5-Titel versehentlich direkt auf dem externen USB-Speicher installiert – eine sinnvolle Absicherung gegen Frust.
Tipps für die optimale Speicherverwaltung
Eine clevere Strategie kombiniert verschiedene Speicheroptionen intelligent. Nutzt den internen Speicher und eine M.2-SSD für die PS5-Spiele, die ihr aktuell zockt. Parkt PS5-Titel, die ihr durchgespielt habt oder pausiert, auf einer externen Festplatte. Eure PS4-Bibliothek kann dauerhaft auf dem externen Speicher bleiben – dort läuft sie problemlos und belegt keinen wertvollen internen Platz.
Deinstalliert Multiplayer-Modi oder Kampagnen, die ihr nicht nutzt. Viele moderne Games erlauben mittlerweile, nur bestimmte Komponenten zu installieren. Das spart enorm viel Speicherplatz – bei manchen Titeln können das leicht 50 bis 80 GB sein. Überprüft regelmäßig euren Speicher und räumt auf. Games, die ihr seit Monaten nicht mehr gespielt habt, können getrost verschoben oder gelöscht werden.
Die Speicherbeschränkungen der PS5 mögen zunächst frustrierend wirken, ergeben technisch aber absolut Sinn. Mit der richtigen Kombination aus interner SSD, M.2-Erweiterung und externer Festplatte lässt sich eine flexible und leistungsstarke Speicherlösung aufbauen, die perfekt zu euren Gaming-Gewohnheiten passt. Die Investition in zusätzlichen Speicher zahlt sich schnell aus – vor allem, wenn eure Spielebibliothek stetig wächst und ihr nicht ständig zwischen Downloads und Löschorgien jonglieren wollt.
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