Dermatologen warnen: Diese beliebte Reinigungsmethode für Hausschuhe züchtet aggressive Bakterien in Ihrem Zuhause

Der Moment, in dem Hausschuhe vom gemütlichen Begleiter zum unerwünschten Geruchsträger werden, kommt oft schleichend. Was als warmes, weiches Polster für müde Füße beginnt, verwandelt sich nach Wochen oder Monaten täglicher Nutzung in einen kleinen biologischen Brennpunkt. Dieser Übergang ist kein Zeichen mangelnder Hygiene, sondern das Resultat eines einfachen mikrobiologischen Prozesses – und er lässt sich gezielt unterbrechen.

Das Phänomen betrifft praktisch jeden Haushalt. Egal ob in der kalten Jahreszeit, wenn Hausschuhe täglich mehrere Stunden getragen werden, oder im Sommer, wenn schwitzende Füße nach schneller Erholung suchen – die Bedingungen für biologische Aktivität sind fast immer gegeben. Dabei spielt die Preisklasse der Hausschuhe oft nur eine untergeordnete Rolle. Auch teure Modelle mit hochwertigem Fleece oder Memory-Foam-Einlagen können nach kurzer Zeit unangenehm riechen, wenn die grundlegenden Mechanismen der Geruchsentstehung nicht verstanden werden.

Was genau geschieht also in einem getragenen Hausschuh? Und warum reichen die üblichen Maßnahmen – ein wenig Duftspray hier, gelegentliches Auslüften dort – oft nicht aus, um das Problem dauerhaft zu lösen? Die Antwort liegt in einem komplexen Zusammenspiel aus Feuchtigkeit, Temperatur und mikrobieller Aktivität. Schweiß, Hautfett und abgestorbene Hautzellen bilden gemeinsam ein unsichtbares Ökosystem, das den typischen Schuhgeruch hervorruft.

Chemisch betrachtet entsteht der Geruch, wenn Bakterien und Pilze organisches Material zersetzen. Laut Forschungsergebnissen produziert die Bakterienmischung auf unserer Haut dabei drei hauptsächliche Geruchskomponenten: Methanthiol mit einem fauligen Geruch, Isovaleriansäure mit dem charakteristischen Käsearoma, das an ranziges Fett erinnert, und Propionsäure mit einer säuerlichen Note. Diese flüchtigen organischen Verbindungen sind es, die selbst bei ansonsten gepflegten Menschen auftreten können und für den typischen Fußschweiß-Duft verantwortlich sind.

Materialien wie Schaumstoff, Fleece oder synthetisches Fell speichern diese Substanzen besonders hartnäckig, weil sie porös sind und schlecht durchlüften. Die weichen, wärmenden Eigenschaften, die Hausschuhe so komfortabel machen, schaffen gleichzeitig ideale Bedingungen für mikrobielle Prozesse. Doch das Problem lässt sich nicht durch Duftsprays oder übermäßiges Waschen lösen, sondern nur durch das Verständnis seines Ursprungs: Es geht um Kontrolle von Feuchtigkeit, Temperatur und bakterieller Aktivität.

Warum Hausschuhe ein idealer Nährboden für Bakterien sind

Hausschuhe erfüllen drei Funktionen: Isolation, Dämpfung und Komfort. Genau diese Eigenschaften machen sie jedoch mikrobiologisch problematisch. Während der Tragezeit entsteht ein Mikroklima mit hoher Luftfeuchtigkeit, begünstigt durch schlechte Luftzirkulation und direkte Hautberührung. Selbst atmungsaktive Stoffe können keine dauerhafte Ventilation bieten, wenn sie in geschlossenen Räumen getragen werden.

Die menschliche Haut ist von Natur aus mit einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt. Diese Hautflora ist normalerweise harmlos und erfüllt sogar wichtige Schutzfunktionen. Doch unter bestimmten Bedingungen – Wärme, Feuchtigkeit und begrenzte Luftzirkulation – werden einige dieser Mikroben besonders aktiv. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem Staphylokokken und coryneformen Bakterien eine zentrale Rolle bei der Geruchsbildung spielen. Diese Mikroben sind Teil der normalen Hautflora, werden aber bei Wärme und Feuchtigkeit aktiv und produzieren Geruchsstoffe.

Der typische Schuhgeruch entsteht also, wenn Mikroorganismen Bestandteile von Schweiß und Hautfetten zersetzen. Der Schweiß selbst wird dabei nicht direkt schmutzig, sondern mikrobiell umgewandelt. Interessanterweise ist frischer Schweiß nahezu geruchlos – erst die bakterielle Aktivität führt zu den charakteristischen unangenehmen Ausdünstungen.

Die meisten Menschen reagieren auf den Geruch mit Spontanmaßnahmen wie Desinfektionssprays oder Waschmittelzusätzen. Doch diese greifen die Materialien an und verändern die Passform. Antibakterielle Sprays wirken kurzfristig, erhöhen aber oftmals die Resistenz bestimmter Mikroorganismen, wenn sie regelmäßig in niedriger Konzentration eingesetzt werden. Zudem überdecken viele Produkte den Geruch nur temporär, ohne die eigentliche Ursache zu beseitigen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich in den porösen Strukturen von Hausschuhen regelrechte Biofilme bilden können. Diese dünnen Schichten aus Mikroorganismen und deren Ausscheidungen haften besonders fest am Material und sind mit einfachen Reinigungsmethoden kaum zu entfernen. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, den Geruch vollständig zu eliminieren.

Effektive Entgeruchung auf physikalischer Basis: Trocknung, Lüftung, Adsorption

Um unangenehmen Geruch dauerhaft zu reduzieren, muss die Feuchtigkeit schneller entweichen, als Mikroben sich vermehren können. Hier greifen physikalische Prinzipien besser als chemische Reaktionen. Der Schlüssel liegt darin, den Mikroorganismen ihre Lebensgrundlage zu entziehen, anstatt sie mit aggressiven Chemikalien zu bekämpfen.

Lüften und Feuchtigkeitsmanagement: Hausschuhe sollten konsequent aus dem feuchten Fußbereich entfernt werden, sobald sie nicht getragen werden. Eine tägliche Trocknungszeit von mindestens zwölf Stunden bei Raumluft oder in der Nähe eines Luftzugs hemmt das Wachstum geruchsbildender Bakterien erheblich. Die Platzierung ist dabei wichtig: Ein windiger, aber schattiger Platz ist ideal. Direkte Sonneneinstrahlung kann Kunststoffe verspröden lassen und die Lebensdauer des Materials verkürzen.

Die Luftzirkulation spielt eine entscheidende Rolle. In geschlossenen Schränken oder Schuhregalen ohne Belüftung bleiben Hausschuhe feucht und warm – perfekte Bedingungen für mikrobielles Wachstum. Besser ist es, die Schuhe offen und erhöht zu lagern, sodass Luft von allen Seiten zirkulieren kann. Auch das Aufstellen in der Nähe von Heizkörpern kann helfen, allerdings sollte der Abstand groß genug sein, um Materialschäden zu vermeiden.

Adsorptionsmethoden mit Natron: Natron, chemisch als Natriumhydrogencarbonat bekannt, neutralisiert Gerüche nicht durch Überdeckung, sondern durch chemische Bindung flüchtiger Säuren. Es adsorbiert Feuchtigkeit und reagiert mit sauren Ausdünstungen zu geruchlosen Salzen. Ein bis zwei Teelöffel Natronpulver über Nacht in jedem Hausschuh wirken effektiver als Duftsprays. Am nächsten Morgen wird das Pulver ausgeschüttelt oder abgesaugt.

Für dauerhafte Frische können kleine Baumwollsäckchen mit Natron befüllt und regelmäßig erneuert werden. Diese Säckchen lassen sich problemlos wiederverwenden – das Natron kann durch kurzes Erhitzen in der Mikrowelle oder im Backofen regeneriert werden, wobei die aufgenommene Feuchtigkeit verdampft und das Pulver seine Wirksamkeit zurückgewinnt.

Trocknung mit hygroskopischen Füllmaterialien: Reis, Silicagel oder Tonperlen entziehen der Innenausstattung Restfeuchtigkeit. Besonders Silicagel, bekannt aus den kleinen Trockenmittelpäckchen in Schuhkartons und Elektronikverpackungen, absorbiert mehrere Gramm Wasser pro Gramm Material. Diese Substanzen wirken rein physikalisch und verändern das Material des Hausschuhs nicht.

Reis in Stoffbeuteln ist eine kostengünstige Alternative, die ähnlich funktioniert. Die Reiskörner nehmen Feuchtigkeit auf und können ebenfalls durch Trocknung regeneriert werden. Ein zusätzlicher Vorteil: Anders als chemische Produkte sind diese Methoden völlig unbedenklich für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut.

Wenn Reinigung unvermeidlich ist: Materialgerechte Waschmethoden

Viele Hausschuhe sind mit Etiketten versehen, die Maschinenwäsche ausschließen. Der Grund ist weniger die Verschmutzung als die strukturelle Instabilität diverser Materialien bei Temperatur und mechanischer Belastung. Doch mit kontrollierten Verfahren ist eine gründliche Reinigung möglich, ohne das Produkt zu ruinieren.

Für waschbare Modelle aus Baumwolle, Filz oder Mikrofaser gilt: Kaltwäsche mit maximal 30 Grad Celsius und mildem Waschmittel, ohne Weichspüler. Weichspüler hinterlässt Rückstände, die paradoxerweise neue Nährstoffe für Mikroorganismen bieten können. Das Schleudern in niedriger Drehzahl erhält die Form. Nach dem Waschen vollständig lufttrocknen lassen und kein Trockner verwenden – Hitze kann Klebstoffe lösen und Formteile verziehen.

Hausschuhe mit synthetischem Fell oder Schaumstoffeinlagen dürfen nicht in Wasser getaucht werden. Stattdessen empfiehlt sich ein Wischverfahren mit einem leicht angefeuchteten Tuch und einer Lösung aus Wasser und minimalem Essiganteil von etwa fünf bis zehn Prozent. Essigsäure zerstört das bakterielle Milieu, reagiert aber nur kurzzeitig mit dem Material. Der Restgeruch verfliegt nach dem Trocknen. Essig ist eine milde Säure, die Bakterien effektiv bekämpft, ohne aggressive Chemikalien einzusetzen.

Wichtig ist, dass das Material nicht durchnässt wird. Bei empfindlichen Hausschuhen reicht es oft aus, nur die Innenflächen zu behandeln und nicht den gesamten Schuh zu wässern. Ein feuchtes Tuch, das gut ausgewrungen wurde, ist ausreichend. Nach der Behandlung sollten die Schuhe an einem gut belüfteten Ort vollständig trocknen.

Der unterschätzte Einfluss von Pflanzenduftstoffen

Synthetische Duftstoffe überdecken Geruch, lösen aber das bakterielle Problem nicht. Interessanterweise funktionieren natürliche Pflanzenstoffe wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian nach einem anderen Prinzip. Ihre ätherischen Öle enthalten Bestandteile wie Linalool, Geraniol oder Thymol, denen in der Volkskunde antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben werden.

In kleinen Dosen eingesetzt, können sie möglicherweise das Wachstum geruchsbildender Mikroorganismen behindern, ohne die Hautflora vollständig zu zerstören. Die klassische Methode mit Lavendelsäckchen in Hausschuhen ist also nicht bloß traditionell, sondern könnte durchaus einen praktischen Nutzen haben.

Die besten Ergebnisse erzielt man mit getrockneten Lavendelblüten, die in atmungsaktive Baumwollbeutel gefüllt werden. Diese wirken über Wochen, wenn sie regelmäßig leicht zusammengedrückt werden, um erneut Duft freizusetzen. Die mechanische Beanspruchung setzt neue ätherische Öle frei und hält die Wirkung aufrecht.

Eine Erweiterung dieser Technik besteht darin, getrocknete Pflanzenreste mit Adsorptionsmitteln zu kombinieren, beispielsweise Lavendel mit Natron. So entsteht eine doppelte Wirkung: physikalische Geruchsneutralisierung und mögliche biologische Hemmung. Lavendel wird traditionell auch in Kleiderschränken verwendet, um Motten fernzuhalten und Textilien frisch zu halten. Die Übertragung dieses Prinzips auf Hausschuhe liegt nahe und hat sich in der Praxis vielfach bewährt.

Warum intensives Waschen manchmal die Situation verschlimmert

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass häufiges Waschen hygienischer sei. Tatsächlich kann übermäßige Reinigung die mikrobielle Balance stören. Wenn die schützende Schicht nützlicher Mikroorganismen entfernt wird, besiedeln aggressive Bakterien den freien Raum schneller – ähnlich wie sterile Oberflächen in Krankenhausumgebungen rasch neu kolonisiert werden.

Dieses Phänomen ist aus der Mikrobiologie gut bekannt. Die natürliche Hautflora bildet ein Gleichgewicht, in dem verschiedene Arten um Ressourcen konkurrieren und sich gegenseitig in Schach halten. Entfernt man durch zu aggressive Reinigung alle Mikroorganismen, entsteht ein ökologisches Vakuum. Die ersten Arten, die dieses Vakuum besiedeln, sind oft nicht die ursprünglichen, harmlosen Bewohner, sondern opportunistische Keime, die sich schnell vermehren und unter Umständen stärker riechen.

Ein ausgeglichener Ansatz lautet: geringer Eingriff, hohe Prävention. Statt das gesamte Innenfutter regelmäßig zu waschen, genügt oft das lokale Reinigen von besonders betroffenen Bereichen mit Alkohol mit einer Konzentration von etwa 70 Prozent auf einem Tuch. Der Alkohol verdampft schnell und hinterlässt keine Rückstände, vermeidet aber eine Überfeuchtung, die neue Geruchsquellen schaffen würde.

Alkohol desinfiziert punktuell und effektiv, ohne das gesamte Material zu durchnässen. Diese Methode eignet sich besonders für die Zwischenreinigung und für Bereiche, die direkt mit dem Fuß in Kontakt kommen, etwa die Innensohle oder der Fersenbereich. Nach der Anwendung sollte der Hausschuh gut auslüften, damit der Alkohol vollständig verdunstet.

Materialien, die Gerüche langfristig verhindern

Hersteller experimentieren zunehmend mit antimikrobiellen Textilfasern. Silberionen, Kupferoxide oder Zinkverbindungen werden in synthetische Garne eingearbeitet, um mikrobielles Wachstum chemisch zu hemmen. Berichte deuten darauf hin, dass solche Materialien die Geruchsbildung erheblich reduzieren können, allerdings nur, wenn sie korrekt verarbeitet sind.

Die Wirkungsweise basiert darauf, dass Metallionen die Zellmembranen von Bakterien schädigen oder deren Stoffwechsel stören. Silber ist besonders beliebt, da es bereits in sehr geringen Konzentrationen wirksam ist und als relativ hautverträglich gilt. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die auf mögliche Umweltauswirkungen hinweisen, wenn diese Stoffe beim Waschen ins Abwasser gelangen.

Wer auf natürliche Alternativen Wert legt, findet in Bambusviskose oder Merinowolle überraschend leistungsfähige Stoffe. Beide Materialien regulieren Feuchtigkeit hervorragend: Sie saugen Schweiß auf und geben ihn schnell an die Umgebung ab, ohne dass ein nasses Mikroklima entsteht. Merinowolle enthält von Natur aus Lanolin, das leicht antibakteriell wirken kann.

Bambusviskose hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie schnell trocknet und ein glattes, angenehmes Tragegefühl bietet. Die Fasern sind von Natur aus thermoregulierend – sie kühlen im Sommer und wärmen im Winter. Diese Eigenschaften machen Bambusfasern zu einem idealen Material für Textilien, die direkt auf der Haut getragen werden.

Merinowolle wiederum ist für ihre Fähigkeit bekannt, Gerüche länger zu binden, ohne selbst unangenehm zu riechen. Sportbekleidung aus Merinowolle kann mehrere Tage getragen werden, ohne zu müffeln – ein Vorteil, der sich auch bei Hausschuhen bemerkbar macht. Die feinen Fasern sind zudem weicher als herkömmliche Wolle und kratzen nicht.

Prävention: Die langfristige Strategie gegen Geruch

Geruchsentwicklung in Hausschuhen ist ein zyklisches Phänomen. Wer sie nur bekämpft, wenn sie bereits auftritt, arbeitet ständig gegen den Rückstand. Der nachhaltigere Weg ist die Etablierung einer Routine, die auf Prävention statt Reaktion setzt.

Ein praxisnaher Wochenplan könnte so aussehen:

  • Montag bis Freitag: Hausschuhe täglich lüften und über Nacht Natron oder Silicagelbeutel einlegen.
  • Samstag: Innenflächen mit feuchtem Tuch abwischen, Lavendelsäckchen prüfen oder erneuern.
  • Sonntag: Hausschuhe vollständig ruhen lassen – möglichst in der Nähe eines Fensters oder auf dem Balkon.

Dieser Rhythmus verhindert Bakterienakkumulation effektiv und verlängert die Lebensdauer des Materials erheblich. Indem man kleine, regelmäßige Maßnahmen ergreift, erspart man sich aufwendige Großreinigungen und den vorzeitigen Austausch der Hausschuhe.

Zusätzlich empfiehlt es sich, mehrere Paare Hausschuhe im Wechsel zu tragen. Während ein Paar in Gebrauch ist, kann das andere trocknen und auslüften. Diese Methode ist besonders effektiv, da sie jedem Paar ausreichend Zeit gibt, vollständig zu trocknen und sich zu regenerieren. Die Investition in ein zweites Paar zahlt sich durch die deutlich längere Gesamtlebensdauer beider Paare aus.

Auch die Fußhygiene spielt eine wichtige Rolle. Regelmäßiges Waschen der Füße, gründliches Abtrocknen – besonders zwischen den Zehen – und der tägliche Wechsel von Socken reduzieren die Menge an Schweiß und Hautschuppen, die in die Hausschuhe gelangen. Wer zu starkem Fußschweiß neigt, kann zusätzlich Fußpuder verwenden, das Feuchtigkeit absorbiert.

Der psychologische Faktor: Warum Geruch mehr als nur ein Komfortthema ist

Geruch hat eine tiefgreifende emotionale Wirkung. Untersuchungen in der Umweltpsychologie zeigen, dass unangenehme Gerüche im Wohnraum Stressreaktionen auslösen können, auch wenn man sie nur beiläufig wahrnimmt. Der Geruch von getragenen Hausschuhen ist dabei besonders intrusiv, weil er sich mit der Vorstellung von Wohnkomfort überschneidet.

Ein neutraler oder angenehm duftender Wohnbereich unterstützt die psychologische Entspannung nach der Arbeit. Daher ist die Pflege von Hausschuhen – einem alltäglichen, oft übersehenen Objekt – Teil einer größeren hygienischen und psychischen Ökologie im Haushalt.

Gerüche werden im limbischen System verarbeitet, einem evolutionär alten Teil des Gehirns, der eng mit Emotionen und Erinnerungen verknüpft ist. Deshalb können Gerüche unmittelbare und starke Reaktionen hervorrufen. Ein unangenehmer Geruch im eigenen Zuhause wird unbewusst als Bedrohung der Wohlfühlatmosphäre wahrgenommen und kann die allgemeine Zufriedenheit beeinträchtigen.

Der Duft von Lavendel beispielsweise wird in vielen Kulturen mit Entspannung und Schlaf assoziiert. Wenn Hausschuhe diesen Duft verströmen statt muffigen Schweißgeruch, verändert sich subtil die Wahrnehmung des gesamten Raums. Die olfaktorische Umgebung prägt unsere Stimmung stärker, als vielen Menschen bewusst ist.

Auch soziale Aspekte spielen eine Rolle. Die Angst, dass Gäste unangenehme Gerüche wahrnehmen könnten, erzeugt Unbehagen und kann dazu führen, dass man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr vollständig entspannen kann. Eine konsequente Pflege der Hausschuhe beseitigt diese Sorge und trägt zu einem selbstbewussten und entspannten Umgang mit dem eigenen Wohnraum bei.

Wann der Austausch sinnvoll ist

Kein Material hält ewig. Wenn selbst nach gründlicher Pflege eine dauerhafte Geruchsquelle bleibt, sind in der Regel Mikrostrukturen irreversibel besiedelt. Schaumstoffsohlen und Kunstpelzfutter lagern Fett- und Schweißrückstände tief im Inneren, die mit Hausmitteln nicht erreichbar sind.

In diesem Fall hilft nur der Austausch. Die Lebensdauer von Hausschuhen hängt stark von der Nutzungsintensität und den Pflegemaßnahmen ab. Wer mehrere Paare im Wechsel trägt und regelmäßig präventive Maßnahmen ergreift, kann die Nutzungsdauer deutlich verlängern. Bei täglichem Gebrauch eines einzelnen Paares ohne besondere Pflege ist jedoch nach einigen Monaten oft ein Punkt erreicht, an dem auch intensive Reinigung nicht mehr hilft.

Anzeichen dafür, dass ein Austausch nötig ist, sind anhaltender Geruch trotz Reinigung, sichtbare Verfärbungen oder Verformungen des Materials sowie ein generell unangenehmes Tragegefühl. Auch wenn die Dämpfung nachlässt oder Nähte sich lösen, ist es Zeit für neue Hausschuhe.

Beim Kauf neuer Hausschuhe lohnt es sich, auf Materialien zu achten, die von vornherein geruchsresistent sind. Modelle mit herausnehmbaren Einlegesohlen bieten den Vorteil, dass diese separat gewaschen oder ausgetauscht werden können, ohne den gesamten Schuh zu behandeln. Auch atmungsaktive Materialien und offene Konstruktionen, die eine bessere Luftzirkulation ermöglichen, sind eine Überlegung wert.

Kleine Modifikationen mit großer Wirkung

Ein interessanter, oft übersehener Ansatz besteht darin, den Innenraum der Hausschuhe leicht zu modifizieren. Dünne, herausnehmbare Einlegesohlen aus Aktivkohle oder Zedernholz können komfortabel sein und zugleich geruchsabsorbierend wirken. Laut Herstellerangaben binden solche Einlagen flüchtige organische Substanzen und behindern deren Freisetzung.

Zedernholz wird traditionell insektizide und fungistatische Eigenschaften zugeschrieben und soll ein trockeneres und neutral duftendes Mikroklima im Schuh schaffen – eine Methode, die besonders in der Schuhindustrie des 19. Jahrhunderts verbreitet war und inzwischen wiederentdeckt wird.

Aktivkohle funktioniert durch ihre extrem poröse Struktur, die eine enorme Oberfläche bietet. Diese Oberfläche bindet Geruchsmoleküle physikalisch und hält sie fest. Einlegesohlen aus Aktivkohle können gewaschen und durch Trocknung regeneriert werden, wodurch sie ihre Wirksamkeit über lange Zeit behalten.

Solche Einlagen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich – von dünnen Textileinlagen mit Aktivkohlepartikeln bis zu festen Holzeinlagen aus Zedernholz. Die Wahl hängt vom persönlichen Komfortbedürfnis und vom Typ des Hausschuhs ab. In jedem Fall bieten sie eine einfache Möglichkeit, bestehende Hausschuhe aufzuwerten, ohne sie komplett ersetzen zu müssen.

Ein weiterer Vorteil von Einlegesohlen ist, dass sie die Lebensdauer der Hausschuhe verlängern können. Sie schützen die ursprüngliche Innensohle vor direktem Kontakt mit Schweiß und Hautschuppen und können bei Bedarf einfach ausgetauscht werden. So bleibt der Hausschuh selbst länger frisch und hygienisch.

Hausschuhe sind kleine Klimazonen für die Füße – bequem, warm, aber biologisch aktiv. Wenn sie zu riechen beginnen, zeigt sich weniger ein Hygieneversagen als ein unausgewogenes Verhältnis von Feuchtigkeit und Mikroben. Wer dieses Verhältnis versteht, kann mit minimalem Aufwand wirksam gegensteuern. Trocknung, Mikrobenkontrolle und natürliche Duftstoffe sind die drei Säulen, auf denen dauerhafter Komfort ohne unangenehme Gerüche beruht. Mit den richtigen Methoden werden Hausschuhe wieder zu dem, was sie sein sollten: ein verlässlicher Begleiter im eigenen Zuhause, der Wärme und Behaglichkeit schenkt, ohne zur Geruchsquelle zu werden.

Wie oft reinigst du deine Hausschuhe gründlich?
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